Der Schulweg im ländlichen Mityana
›6:30 Uhr morgens: Es ist noch ganz ruhig auf dem PMCO-Schulcampus. Nur der Wachhund Ocean, ein gehorsamer Schäferhund, streunt nach einer langen Nacht noch durch das feuchte Gras. Die ersten Sonnenstrahlen sind am Horizont zu erkennen und ein neuer Schultag steht vor der Tür.
Unsere Fahrer kommen pünktlich am Schultor an und werden von Chris, unserem Nachtwächter, hereingelassen. Schnell werden die Kilometerstände der beiden Schulbusse sorgfältig ins Logbuch eingetragen, dann geht es los.
Die kalten Motoren starten und durchbrechen die morgendliche Stille. Das ist das Zeichen dafür, dass in ca. einer Stunde viele Kinderstimmen den Schulcampus erfüllen werden.
Das Tor wird geöffnet und die Busse rollen los – vorbei an Frauen, die Bananenstauden auf dem Kopf zum Markt tragen, an Motorradtaxen, die ihre Kunden zur Arbeit in die Stadt bringen, an kleinen Shops unter Wellblechen, die gerade öffnen und deren Besitzern, die auf ein gutes Tagesgeschäft hoffen. In Uganda beginnt der Tag früh, denn für die meisten Menschen wird er bereits um 18 Uhr mit Einbruch der Dunkelheit wieder enden.
Erster Stopp: Die Wohnungen der PMCO-Lehrer, denn jeden Morgen fahren zwei von ihnen mit, um beim Einsammeln unserer PMCO-Patenkinder mitzuhelfen. Heute sind die beiden Lehrer Mr. Abraham und Ms. Lydia an der Reihe und warten bereits auf die Schulvans.
Nachdem die beiden jeweils in einen der Busse eingestiegen sind, geht es weiter. An der Hauptstraße trennen sich ihre Wege; der erste Bus biegt nach links in Richtung der Siedlungen außerhalb ab, und der Zweite nach rechts in Richtung Zentrum von Mityana.
Beide Busse sind nun auf unterschiedlichen Routen unterwegs und haben doch das gleiche Ziel: alle PMCO-Patenkinder einsammeln und auf ihrem weiten und teilweise gefährlichem Weg sicher zur Schule zu bringen. Manche von ihnen müssten abenteuerliche Schulwege auf sich nehmen – positiv ausgedrückt, müssten Hügel und Täler überqueren und schon früh am Morgen viele Kilometer laufen durch wildes Gestrüpp und Unterholz mit artenreichem Getier. Was für Kinder in Deutschland die normalste Sache der Welt ist, wäre für unsere PMCO-Kinder mit großen Gefahren verbunden.
Am Straßenrand erkennt man von weitem bereits die dunkelblau-weißen PMCO-Uniformen, die sich von der roten staubigen Erde am Straßenrand abheben. Teils wache, teils noch ganz verschlafene junge Schüler steigen lärmend in den Bus zu ihrem Lehrer ein.
Sobald alle Sammelstellen angefahren wurden, sind die Busse voll – und spätestens jetzt sind alle wach. Denn im Bus wird gesungen, gelacht und Witze mit Ms Lydia und Mr. Abraham erzählt.
Zwei große Busse in den PMCO-Farben mit lachenden Kindern in schönen Schuluniformen – das fällt auf. Und mittlerweile sind die morgendlichen Fahrten rund um Mityana bekannt und beliebt, denn es wird fleißig gewunken und „good morning“ gewünscht.
Nach mehreren Touren durch den Distrikt Mityana haben es die beiden Busfahrer um 7:50 Uhr endlich geschafft. Knapp 100 Kinder toben über das Schulgelände und finden sich in die unterschiedlichen Klassenräume ein. Alle PMCO-Schüler sind sicher an der Schule angekommen und ein weiterer Tag, an dem viele Kinder durch deine Unterstützung und Patenschaft eine Zukunft erhalten, kann beginnen.
DANKE für jede Patenschaft und Spende, die unseren Schülern in Uganda einen sicheren Schulweg ermöglicht!